Zwei Kirchen
Von nun an ging alles sehr schnell. Unter der Leitung des Architekten Dipl. Ing. H. Schaber aus Reutlingen (später Baubürgermeister in Ulm) wurde die Dreieinigkeitskirche gebaut.
Am 30. Oktober 1971 um 16.00 Uhr war Grundsteinlegung. Der Grundstein aus Gniebeler Sandstein wurde von Steinbruchbesitzer Kurz gestiftet und von Bildhauermeister Gustav Fellbinger aus Großbettlingen mit der Inschrift „Friede sei mit euch“ versehen. Am 25. Februar 1972 wurde Richtfest gefeiert und am 15. Oktober 1972 war es dann soweit: um 9.30 fand mit Prälat Pfeiffer der erste Gottesdienst in der neuen Kirche statt. Die alte Kirche blieb vorerst stehen.
Kurioses
Der Bußgeldbescheid:
Der Abbruch der alten Kirche im Zuge der Ortskernsanierung fand dann am Mittwoch den 3. Juli 1974 statt.
Bedingt durch einige Missverständnisse kam es dann am 19. Juli 1974 zu einem Bußgeldbescheid vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg:
„Die Tatsache, dass der Abbruch bereits vollzogen wurde, ist beim Denkmalamt mit Überraschung aus der Presse entnommen worden. Es ist also mit dem Vollzug des Abbruchs der Kirche wider besseres Wissen gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen worden. Diese Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 20000.- DM geahndet werden“
Es konnte nachgewiesen werden, dass in den Wirren der deutschen Bürokratie einige Schreiben fehlgeleitet wurden und tatsächlich alles seine Richtigkeit hatte.
Die Orgel
Hauptkonservator und Orgelsachberater Dr. Walter Supper schreibt am 20. 12. 1974.
„Gerne bestätige ich, dass diese Orgel in allen Teilen eine mustergültige Ausführung aufweist. Bezüglich der künstlerischen Seite fügt sich das Orgelgehäuse – vom Kirchenarchitekten und der Orgelbauanstalt Oesterle zusammen entworfen – glücklich in den Raum.