(L: Liturg, A: Alle, E1-E4 Einzelne)
L: Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen.
L: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.
A: Der Himmel und Erde gemacht hat.
(Entzünden einer Kerze)
Begrüßung
L: Liebe Schwestern und Brüder, heute ist der letzte Sonntag der Passionszeit, der Palmsonntag. Er hat seinen Namen davon, dass beim Einzug Jesu in Jerusalem die Menschen Palmzweige auf seinen Weg streuten.
So grüße ich Sie / Euch mit dem Wochenspruch für den heutigen Tag: „Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben“
Lied: EG 324,1-7 Ich singe dir mit Herz und Mund (Cantico-App)
Psalm 118 / EG 747 (auf das Ehr sei dem Vater wird auf dem Höhepunkt der Passionszeit verzichtet)
Eingangsgebet: für zwei Erwachsene (nach reformiert-info.de)
E 1: Du, Sohn Davids,
unser Befreier,
manchmal wünschten wir,
du kämest in sichtbarer Hoheit daher
und würdest auf einen Schlag
alles Elend beenden.
E 2: Aber du kommst auf einem Esel geritten,
in der Gestalt eines machtlosen Menschen,
und dein Weg führt
in Leiden und Sterben.
E1: Du enttäuschst uns,
wenn wir von dir
göttlichen Zauber erwarten.
E2: Aber du tröstest alle,
die auf eine neue Welt hoffen,
denn die Macht deiner Liebe
verschafft dir den Sieg
über alles Böse.
E1: Mach uns von falschen Erwartungen frei,
und lehre uns,
dir mit dem Mut der Demut zu folgen. Amen
Stilles Gebet
L: Wir beten weiter in der Stille, miteinander und füreinander.
(Gebetsstille)
L: Herr, du hörst unser Gebet, darum kommen wir zu dir.
Lied: EG 91: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken.
https://www.youtube.com/watch?v=xFEDpdHWOA0
oder (mit älteren Kindern) EG 314: Jesus zieht in Jerusalem ein
https://www.youtube.com/watch?v=SF3dlS1GReI
Predigttext: Markus 14,3-9
(Der Predigttext wird nach der Methode: „Bibel Teilen“ in sieben Schritten gemeinsam erschlossen)
Bibel Teilen in sieben Schritten:
- Wir öffnen uns für Gott in Gebet und Lied:
Herr, du unser Gott, öffne unsere Herzen und unseren Sinn für dein Wort. Wir wollen hören, rede du. Was du uns sagen willst, das lass uns aufmerksam wahrnehmen. In all unserer Sorge, tröste uns. Gib uns ein festes Herz, das uns gewiss macht in der Hoffnung auf dich. Gib uns ein waches Auge, dass wir nicht nur geistlich aufschauen und vor allem nicht zurückschauen, sondern den Nächsten und seine Not sehen. Und gib uns eine sichere Hand, dass wir in den kommenden Tagen das rechte Tun, besonnen und mit Augenmaß. Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, unseren Herrn. - Eine/r liest den Predigttext
„Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt. Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.“
- Verweilen und Vertiefen
Der Text wird erneut – langsam – gelesen. Jeder und jede wird eingeladen, mitzulesen und an den Stellen, die ihm besonders naheliegen, besonders zu betonen. In einer dritten Lesung gelingt es oft, einen emotionalen Klangteppich zu weben, bei dem die Gefühle (Ablehnung, Zweifel, Angst, Freude …) wie in einer Symphonie zusammenklingen. - Schweigen (ca. 3-5 Minuten)
Die Teilnehmenden besinnen sich, jeder und jede für sich, was der Text jede/m einzelnen sagen will. Sie lassen sich darauf ein, dass nicht alles unmittelbar einsichtig ist. Sie suchen nach Anknüpfungspunkten in ihrem Leben und besinnen sich darauf, was sich in der kommenden Woche von diesem Text her in ihrem Alltag nahelegt. - Mitteilen
Wer mag, kann den anderen die eigenen Gedanken mitteilen. Wichtig ist, dass es in dieser Phase nicht um Diskussion geht, sondern darum, zu hören, was der Text bei den Schwestern und Brüdern ausgelöst hat. Deshalb wird hier nicht kommentiert. - Austauschen
Wir suchen im Gespräch nach der Bedeutung des Textes. Meist ergibt sich aus der Mitteilungsphase ein Gespräch und Themen von allein. Wenn nicht, könnten Leitfragen hilfreich sein:
- Versuchen Sie sich, in die Frau hineinzuversetzen: Warum tut sie das?
- Ist es angemessen, den Dienst für Jesus und den Dienst an den Armen gegeneinander auszuspielen?
- 300 Silbergroschen sind eine Summe, von dem eine Familie ein Jahr leben kann. Ist der Vorwurf der Verschwendung angesichts dieser Summe nicht doch angemessen?
- Die Geschichte bleibt „in der ganzen Welt“ im Gedächtnis. Was will sie uns in der gegenwärtigen Situation sagen? Für unseren Glauben? Hat es eine wirtschaftlich-ökonomische Bedeutung?
- Wie stellen wir uns die „zukünftige Stadt“ vor?
- Jesus als König, der mit teurem Öl gesalbt wird – Jesus, der leidende Gottesknecht. Welches Jesusbild liegt uns heute näher? Warum? Was kann uns das jeweils andere Bild sagen, um unsere Beziehung zu Jesus zu stärken?
Lied: z.B. EG 70,1-4 Wie schön leuchtet der Morgenstern
https://www.youtube.com/watch?v=hXtDf-0vbsQ
oder EG 9: Nun jauchzet all ihr Frommen (Melodiefrage bedenken!)
https://www.youtube.com/watch?v=HDkjhnwGklI
oder EG 11,1-5: Wie soll ich dich empfangen
Alternativ: Geschichte für Kinder
Jesus ist mit seinen Freunden unterwegs. Er möchte nach Jerusalem, denn in den nächsten Tagen ist ein großes Fest. Das möchte er mit seinen Jüngern feiern. Bevor sie in die Stadt kommen, bleibt Jesus stehen. Er sagt zu seinen Freunden: „Geht voraus in das nächste Dorf. Dort seht ihr einen Esel, der an einem kleinen Baum festgebunden ist. Auf diesem Esel ist noch nie jemand auf dem Esel geritten.
Den bringt ihr mir. Genau auf diesem Esel will ich in die Stadt Jerusalem reiten. Die Jünger wundern sich über den Auftrag und fragen nach: „Aber Jesus, wir können doch nicht einfach einem Fremden seinen Esel wegnehmen“. Jesus schaut sie an. „Wenn euch der Besitzer des Esels fragt, warum ihr das Tier losbindet und einfach so mitnehmt, dann sagt ihm einfach: der Herr braucht ihn.“
Also gehen zwei von den Jüngern in das Dorf und tatsächlich: Alles ist so, wie Jesus es ihnen gesagt hat. Sie fangen an, den Esel loszubinden. Aber da taucht natürlich sofort der Besitzer auf und fragt entrüstet: „Was soll das? Warum bindet ihr einfach meinen Esel los?” Die Jünger erinnern sich und antworten: „Wir gehören zu Jesus. Der hat uns gesagt, wir sollen das machen, denn er ihn.” Als der Mann das hört, ist er einverstanden und hilft ihnen sogar, den Esel vom Baum loszubinden.
Als sie zurückkommen zu den anderen, sind die schon weitergewandert und schon am Stadttor angekommen. Jesus setzte sich sofort auf den Esel. Der ist auch gar nicht störrisch und so gehen sie durch das Tor in die Stadt hinein. „Wie wenn ein König die Stadt betritt“, denken die Jünger. Jesus reitet auf dem Esel voraus und seine Freunde ziehen wie so ein Gefolge hinter ihm her.
Mann, ist da viel los auf der Straße. So viele Menschen sind schon zum Fest in der Stadt. Sie stehen am Straßenrand und noch viel mehr kommen ihm entgegen. Sie erinnern sich an die alte Geschichte. Gott selber wird nach Jerusalem kommen und er reitet auf einem Esel. Wenn das plötzlich wahr wäre! Dann wäre ja alles Leid zu Ende. Dann gäbe es keine Krankheit mehr, die alle bedroht. Niemand müsste mehr sterben. Wer jetzt Angst um seine Arbeit, wer unterdrückt ist, wer fliehen musste — alle wären glücklich. Das spricht sich herum. Eine große Freude erfasst die Leute. Sie freuen sich so, dass sie von den Bäumen Zweige abbrachen. Mit denen winken sie ihm zu. Das macht man so, wenn ein König in die Stadt einzieht. Aber sie wissen auch: Jesus ist kein normaler König. Deshalb kommt er nicht auf einem großen Pferd und hat keine Krone und keine Waffen. Jesus kommt im Namen Gottes. Er will den Menschen Frieden bringen. Deshalb kommt er nach Jerusalem. Deshalb kommt er zu uns. Damit wir wissen, Gott ist stärker als alle Krankheit und aller Krieg. Er bringt Frieden. (F. Zeeb, nach einer Vorlage in www.forrefs.de%2Fmedia%2Fntx%2Fauer%2Fsample%2F06187_Musterseite.pdf&usg=AOvVaw0UcmUfqij0aanoEr4ZuTvS)
Aktion: In Württemberg ist es vielerorts Tradition, Palmbrezeln zu backen. Es handelt sich dabei um einen süßen Hefeteig mit Butter und Zucker, die Palmbrezeln werden oft mit Ei und Mandelplättchen bestreut. Das süße Gebäck erinnert uns an die Freude der Menschen.
Fürbittengebet (nach velkd.de) :
E 1 Wir halten dir unsere Herzen hin, Jesus Christus,
wir strecken dir unsere Hände entgegen.
Wir wollten dir entgegengehen,
wir wollten mit dir laufen
und hineinziehen in deine Stadt.
E 2: Aber wir können nur mit unseren Herzen zu dir kommen.
Nur unsere Sehnsucht ist auf dem Weg zu dir.
Nur unsere Gebete.
Sie sind alles, was wir haben.
E3: So beten wir für die Kranken
für die, denen keine Medizin mehr helfen kann,
für die, die einsam sterben,
für die, die unter der Last dieser Tage zusammenbrechen.
Komm zu ihnen mit deiner Liebe und heile sie.
Höre uns.
E 4: So beten wir
für die Menschen,
die in Krankenhäuser und Pflegeheimen arbeiten,
in Feuerwachen und Apotheken,
in Kitas und Supermärkten,
in Laboren und in Ställen,
in Ämtern und Gemeinden.
Komm zu ihnen mit deiner Freundlichkeit und behüte sie.
Höre uns.
E 1: So beten wir
für die Menschen,
die in der Sorge dieser Tage in Vergessenheit geraten,
die Flüchtlinge,
die Opfer von häuslicher Gewalt,
die Verwirrten und Missbrauchten,
die Hungernden,
die Einsamen.
Komm zu ihnen und rette sie.
Höre uns.
E 2: Wir halten dir unsere Herzen hin
und danken dir für den Glauben.
E 3: Wir danken dir,
weil wir zu dir und zueinander gehören.
E 4: Wir danken dir
für die Zeichen der Liebe und Verbundenheit,
für die freundlichen Worte,
für die Musik.
E 1: Wir danken dir für dein Wort und deine weltweite Kirche.
Wir wollten dir entgegengehen
und hineinziehen in deine Stadt.
E 2: Und wir erleben es:
Du gehst mit uns durch diese Zeit
Heute, in diesen Tagen der Passion,
und jeden neuen Tag.
Amen.
Alternativ: Gebet mit Kindern
Jesus, du bist zu den Menschen gekommen. Ein König und doch ganz nah. Ganz groß und doch ganz klein. Du willst uns nahe sein.
Wir bitten dich: sei du uns ganz nah, wenn wir Angst haben. Angst vor der Krankheit. Angst vor allem, was kommen mag. Gib uns Geduld, wenn wir das alles nicht mehr aushalten. Und sei bei den Kranken und allen, denen es schlecht geht.
Danke aber auch für die Menschen, die das Leben aufrechterhalten, in den Läden, in den Krankenhäuser, in Bussen und Bahnen und an vielen anderen Orten.
Jesus, auf dich dürfen wir vertrauen. Wir danken dir. Amen.
L: Vater unser …
Segen
L:: Der Herr segne uns und behüte uns // der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig. // Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns, und schenke uns Frieden.
A: Amen.